
"Bibi" Netanyahu soll die neue israelische Regierung führen. Staatspräsident Peres hat dem Hardliner von der Likud-Partei gestern den Auftrag für eine Regierungsbildung erteilt. Die knappe Wahlsiegerin Zipi Livni von der "Zentrumspartei" Kadima soll wenigsten als Koalitionspartnerin mitregieren dürfen.
(Fast) alle Analysten waren sich an Weihnachten über den wahren Grund des Kriegs gegen Gaza einig: "Dies ist ein Wahlkampf-Krieg". (Siehe auch den Contextlink-Beitrag vom 29. Dezember). Zynisch pointiert hat das Paul Woodward in einem Beitrag für "War in Context" formuliert. Es gehe bei den Wahlen in Israel darum: "Wieviele Palästinenser muss man töten, wenn man Premierminister in Israel werden will?" Die Antwort heisst: 1340 reichen nicht.
Kriegsziel Wiederwahl gescheitert


Wahlkampfopfer palästinensische Zivilbevölkerung
Die reale Tragödie der palästinensischen Zivilbevölkerung im Gazastreifen scheint die westliche, mediale Oeffentlichkeit schon fast wieder verdrängt zu haben. Die Bevölkerung in Gaza kämpft aber noch lange nicht nur mit den physischen, sonder auch mit den psychischen Zerstörungen des Kriegs. Dazu möchte ich eine Reportage von Al-Jazeera's Ayman Mohyeldin anfügen:
Verlierer Israel
Zu den Verlierern der Gaza-Kriegs gehört aber nicht nur die palästinensische Bevölkerung, sondern auch Israel selbst: Die Welt hat noch einmal in aller Deutlichkeit vor Augen geführt bekommen, dass Israels Politiker jederzeit bereit sind, für ihre persönlichen, kurzfristigen Ziele, die Interessen der übrigen Welt für einen dringenden und mittelfristig unumgänglichen Frieden mit der islamischen Welt zu unterlaufen und zu torpedieren.

Und es bleibt weiter zu hoffen, dass immer mehr Menschen in Israel begreifen, dass es keine Zukunft für sie gibt, wenn es Israel nicht gelingt, mit den unmittelbaren Nachbarn in Frieden zusammen zu leben.
Wenn diese Einschätzung richtig ist, dann hat der unsinnige, egoistische Krieg der israelischen Politiker aber doch etwas gebracht: die Chance für eine Beschleunigung des Prozesses zu einem Frieden im Nahost, wenn auch nicht in dem Sinne, wie ihn sich diese Politiker wohl vorstellen.
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