Bild: Daylife/GettyImages: Berg Ararat, Grenzgebiet Türkei, Armenien, Iran
Sehr gut für Europa: Die Türkei wächst definitiv in ihre Rolle als Führungsmacht im Nahen Osten und in der muslimischen Welt.
Medial grosse Beachtung findet die Annäherung der Türkei an Armenien (auch dank schweizerischer Vermittlung). Damit macht die Türkei ihre Hausaufgaben, respektive sie bereinigt eines ihrer hausgemachten Probleme an der eigenen Grenze.
Kaum beachtet in den westlichen Medien, aber vielleicht noch wichtiger: Die Türkei positioniert sich weiter gegenüber und in der muslimischen Welt:
Vorgestern gab Ankara bekannt, dass die türkische Armee nicht an den geplanten gemeinsamen Manövern mit den USA, der NATO und ... Israel vom 12. bis 24. Oktober teilnehmen wird. Offiziell gibt's keine Begründung aus der Türkei, aber das Zeichen wird vor allem in der islamischen Welt gut verstanden. Und auch die USA verstehen: "Um sich weiter als Verteidiger der islamischen Welt zu positionieren, muss die Türkei ihre (nach wie vor sehr guten; Anmerkung Contextlink) mit Israel herunterspielen", schreibt Stratfor in einer aktuellen Analyse.
Keine Frage, die Türkei spielt bereits eine Schlüsselrolle in Nahost bis weit nach Zentralasien hinein. Europa tut gut daran, die Türkei weiter auch als europäische Macht zu akzeptieren.
1 Kommentar:
Viele Leute sind sich nicht bewusst, dass die Türkei seit 1952 ein NATO-Mitglied ist. Die Türkei war ein "Puffer" zwischen der Sowjetunion und Europa (auch schon vor dem "kalten Krieg"). Unterschwellig verspricht man der Türkei seit den 50er Jahren die Möglichkeit zum Europa-Beitritt. Seit 2005 steht die Türkei nun offiziell in Beitrittsverhandlungen mit der Europäischen Union.
Ein kleiner Vergleich: Frauenstimmrecht in der Türkei seit 1930, Frauenstimmrecht in der Schweiz per eidg. Abstimmung am 7. Febuar 1971 eingeführt (Appenzell Innerrhoden erst seit 1990).
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