Dienstag, 28. Oktober 2008

Liste bedrohter Staaten

Dies ist meine Uebersetzung eines Teils der Wochenanalyse des privaten US-amerikanischen Nachrichtendienstes Stratfor (genannt "Schatten-CIA") von 26.10.08.

1. Die nächsten Entwicklungen in Europa:

"Europäische Banken sind viel weniger gesund als die amerikanischen, und die Banken Schwedens, Ungarns, Oesterreichs, Griechenlands und Italiens stehen am Rande einer Katastrophe.

Europa scheint nahe an einem Bankenkollaps mit Schneeballeffekt und anders als die USA verfügt Europa nicht über ein Rechtssystem, um den Bankensektor zu regulieren und noch weniger über eine Möglichkeit, das ganze System bei einem Scheitern von den Auswirkungen eines Zusammenbruchs grosser Unternehmen abzuschotten. Dies ist mit Sicherheit das nächste grosse Ding, um das wir uns kümmern müssen, während die Krise sich weiterentwickelt."

2. Gefährdete Staaten:

"Dies ist eine Auswahl von Ländern, die, angesicht der veränderten Rohstoffeinahmen, Liquditätsproblemen oder Zusammenbrüche von Kreditmärkten, besondere akute Probleme habe werden: Estland, Lettland, Litauen, Ungarn, Island, Bulgarien, Schweden, Griechenland, Italien, Russland, Ukraine, Mexiko, Brasilien, Argentinien, Venezuela, Pakistan, Vietnam und Südkorea."

Eine spezielle Analyse von Stratfor beschäftigt sich mit Italien:

"Italy: Preparing for the Financial Storm" titelt Stratfor.

"Italien wird die Auswirkungen der Finanzkrise besonders stark spüren, weil das Land sehr stark dem Banken-Markt in Zentral (Ost-) Europa und im Balkanausgesetzt ist welche sich auf dei schmerzhaftesten Folge der Finanz- und Kredit-Krise gefasst machen muss. Eine (daraus folgende) Krise i Italien könnte sich auf ganz Europa ausbreiten.

Heute ist offenbar der Verwaltungsrat der grössten italienische Bank, Intesa Sanpaolo, zusammengekommen, um seine Businesspläne neu zu beurteilen.

Weiter mit dem Stratfor-Wochenanalyse:

3. Die Bedeutung des billigere Oels:

"Der Oelpreis ist um 55% zurückgegangen, er hat über 40 Dollar verloren im letzten Monat. Genauso wie die hohen Oelpreise diesen Sommer das globale Kräfteverhältnis beeinflusst hat, tut das jetzt auch der tiefe Oelpreis.

Wir können davon ausgehen, dass der Börsensturz zu Ende geht, aber es scheint unausweichlich, dass die Weltwirtschaft in eine weitreichende Rezession fällt, welche zum Beispiel in Europa auch sehr stark ("deep") sein könnte. Dies wird die Oelpreise mittelfristig noch weiter drücken. Wir müssen versuchen abzuschätzen, wie Staaten, die stark von den Oeleinnahmen abhängig sind - wie Venezuela oder Iran zum Beispiel - damit umgehen."


4. Wie weit wird die USA absinken?

"Die Good News sind, dass sich die Kapitalkrise weiter entspannt. .... Das Geld der Welt fliesst in de USA und deshalb kann sich die Welt nur erholen, wenn sich die USA erholen. Und so warten und schauen wir."

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