Bild: Trésor Mputu, "ausgerasteter" Kapitän von TP Mazembe Lubimbashi (Kongo)
Man sagt, Fussball sei "ein Spiegel der Gesellschaft", ein Abbild der Realität, nur ungeschminkter, nackter.
Man (die FIFA und viele Lokalpolitiker, die Geld vom Staat wollen) sagt, Fussball sei friedensfördernd.
Wenn das Erste stimmt, dann ist Fussball nur friedlich, wenn die soziale Realität friedlich ist. Man darf sich deshalb nicht wundern, wenn ein Fussballspiel zwischen Teams aus Ruanda und dem Kongo ausartet. So geschehen gestern in Kigali, der Haupstadt Ruandas.
Nach der Aberkennung eines Tors wegen Offside ist Trésor Mputu Mabider (Bild oben), Kapitän der Mannschaft aus Lubumbashi (Kongo), DRC TP Mazembe, Amok gelaufen. (Über Trésor Mputu gibts sogar ein Wiki-Eintrag auf deutsch!) (Besitzer des mehrfachen kongolesischen Meisters ist übrigens Moise Katumbi, der Kupferprovinz Katanga). Die Polizei musste einschreiten und die gesamte Mannschaft wurde heute Nacht des Landes verwiesen.
Offiziel sind Ruanda und Kongo wieder im Einvernehmen. Ruanda hat seine Truppen aus der rohstoffreichen Provinz Kivu im Ostkongo zurückgezogen. Der Hass vieler Kongolesen auf die Ruander ist aber nach wie vor gross. Da kann der Fussball offenbar nicht anders als das auf dem Sportsfeld ausleben.
Fussball in Afrika, das ist eben nicht nur der kommerzialisierte Zuckerguss, den uns die FIFA in 18 Tagen in Südafrika präsentieren will. Sport, Fussball hilft. Immer wieder. Aber Fussball macht auch Probleme, schürt Konflikte, die man mühsam zu überwinden hofft.
Speziell spannend ist übrigens die detaillierte Schilderung der Ereignisse in Kigale von gestern Samstag auf dem Blog von Alex Engwete. Er zeigt auch, wie Infomationen zustande kommen, wie sie je nach Interessenlage anders interpretiert und manipuliert werden.
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