Freitag, 27. April 2012

Afrika wird aufgekauft

Landgrab weltweit (Karte: Land Matrix)
Etwa 5 Prozent des landwirtschaftlich nutzbaren Bodens in Afrika sind seit dem Jahr 2000 von Investoren aus dem Ausland aufgekauft worden. Rund 2 Millionen Quadratkilometer oder etwa 50-mal die Fläche der Schweiz.
Erstmals sind jetzt wissenschaftlich gesicherte Daten des "Landgrabs" verfügbar. Die Daten des Land Matrix Portals sind sehr reichhaltig und attraktiv interaktiv aufbereitet.

Der dazugehörige Report bestätigt auch alle bisherigen Berichte: Ziel der "Investition" ist in den wenigsten Fällen die Förderung der einheimischen Landwirtschaft oder die Verbeserung der Lebensbedingungen der lokalen Bevölkerung. Es geht entweder um pure Finanzspekulationen, die Sicherung von Wasserrechten oder um die Produktion von Nahrungsmittel für den Export.

Die gute Nachricht: Das Phänomen/Problem Landgrab wächst zwar weiter, aber der Zuwachsrate ist weniger rasant.
Fast die Hälfte aller Landkäufe betreffen Afrika. Die Region mit den weltweit am meisten ins Ausland verkauften Landflächen ist Ostafrika. Als Vergleichgrösse: Seit dem Jahr 2000 haben ausländische Investoren in Afrika Land in der Grösse des Riesenlands Kenya aufgekauft.
"Es konnten kaum Nachweise gefunden werden, dass mit dem Landkauf Jobs oder andere Vorteile im Sinne der einheimischen Bevölkerung geschaffen wurden", schreibt die Studie lakonisch.  Das Land ist häufig billig zu haben. Als extremes Beispiel führt Land Matrix einen Fall aus dem Südsudan an: Ein Investor aus Norwegenhat 179'000 Hektaren Land für 99 Jahre zum Preis von 0,07 USDollar pro Jahr geleast.Etwa die Fläche des Kantons Appenzell/Innerhoden.

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