Montag, 31. Januar 2011
Das Wunder von Süd-Sudan
Während alle Augen auf Ägypten gerichtet sind, scheint im Sudan etwas einzutreffen, was noch vor wenigen Wochen niemand für möglich gehalten hat: Der Südsudan wird unabhängig OHNE Krieg mit dem Norden. Das ist schon fast ein Wunder angesichts der Geschichte des kriegsgeschundenen Landes, welche der Al-Jazeera-Film dokumentiert.
Heute hat der Vizepräsident der sudanesischen Regierung in Khartoum, Ali Osman Mohamed Taha, offiziell erklärt, die Zentralregierung in Khartum anerkenne das Resultat - rund 99% Ja Stimmen für die Sezession des Südsudans:
"We announce our agreement and our acceptance of the result of the referendum announced yesterday." -Wir verkünden, dass wir das Resultat des Referendums, das gestern bekannt gegeben worden ist, akzeptieren." - "Wir wünschen unsern Brüdern im Südsudan viel Glück und eine fruchtbare Zukunft."
Natürlich wissen alle, dass für den Südsudan jetzt eine sehr schwere Zeit beginnt. Es sieht zum Glück danach aus, dass es nicht zum 38. - Krieg zwischen dem Norden und Süden des Landes kommt, wie fast alle befürchtet hatten.
Gespannt darf man nicht nur auf die Entwicklung des neuen Landes am Oberlauf des Nils sein, sondern auch auf die Auswirkungen dieser Separation auf den Rest Afrikas. Sudan könnte zur Hoffnung all derer werden, die sich in den künstlichen Grenzen aus dem Erbe der Kolonialzeit nicht zuhause fühlen.
Akuteste potentielle Sudannachahmer entlang der Religionslinie des 10. Breitengrades zwischen Islam und Christentum sind Nigeria und die Elfenbeinküste. Zu nennen wäre auch der Senegal mit andauernder Sezessionsbewegung der Casamance, wie auch der "unmögliche Staat" Kongo.
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