Wieder mal ein anderer Blick auf die Welt: Wir, hier im Westen, nehmen Pakistan nur wahr als Land endloser Probleme und Katastrophen. Wir sehen fast täglich schlimme Bombenanschläge, lesen von Kämpfen gegen die Taliban und von eher mittelalterlichen Zuständen.
Da frappiert ein Bericht von "The Dawn", dem News-Portal aus Pakistan, doppelt: "Tuned out by the New York Times."
Der Autor denkt über das Video der New York Times "Tuning out te Taliban" ("Die Taliban werden ausgeblendet") nach, welches sich sehr enttäuscht gibt darüber, dass die jungen Intellektuellen Pakistans, symbolisiert durch die moderne, junge Musikszene des Landes, nicht die Taliban verurteilt, sondern anti-amerikanische "Propaganda" macht. Das Video gehört zu einem Blog der New York Times "Pakistan Rock Rails Against the West, Not the Taliban".
Der Artikel/das Video (siehe unten) und der Dawn-Bericht zeigen zwei Dinge:
1. Pakistan ist nicht nur rückständig-konservativ. Es hat eine lebendige, junge Musikszene und eine riesige Fangemeinde von jungen, gut ausgebildeten Pakistani, die sich stark an der westlichen Musikkultur und anderen westlichen Werten orientiert.
2. Trotzdem ist diese junge, pakistanische Szene nicht bereit, einfach die westlichen, die amerikanischen Positionen zu übernehmen. Sie teilen zwar die kritische Haltung des Westens gegenüber dem islamischen Fundamentalismus, sie sind sehr kritisch gegenüber dem autoritären Regime, aber - und das schockiert den Berichterstatter der News York Time in seinem Blog "Tuning out te Taliban" ("Die Taliban werden ausgeblendet") - sie hassen die USA. "Die Taliban", sagt ein junger, moderner Pakistani im NYT-Video, "sind unser kleinstes Problem." Das eigentliche Probleme sei der totalitäre Staat, die Korruption, die Armut, welche den Extremismus (wie den der Taliban) fördert. Und eine Hauptschuld an der Entwicklung trägt nach Meinung vieler Pakistani die USA mit ihrer hegemonistischen Politik in Asien, speziell in Pakistan und Afghanistan, welche die totalitäre Politik der lokalen Regierungen stützt.
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