Klaus Schwab, Gründer und Executive Chairman des World Economic Forum Davos, ist nicht grad ein Gegner des Wirtschaftsliberalismus. Was er heute in der Printausgabe des Tagesanzeigers auf S. 9 schreibt (leider noch nicht online), ist um so bemerkenswerter. Wenn schon die eigenen Prediger in der Kirche mahnen, dann müsste doch Hoffnung auf Veränderung bestehen.
Zitate aus dem Schwab-Text:
"Man fragt sich (aufgrund der neuen Boni-Debatte; AM), ob die Manager nichts gelernt haben."
"Die gesellschaftliche Erosion, die wir in den letzten Jahren nich nur in der Wirtschaft, sondern auch in der Politik .... beobachten konnten, ist auf eine Aushöhlung des Gemeinschaftsgedankens zurückzuführen. Vor allem in der Wirtschaft ist diese Erosion gemeinschaftlicher Werte weit fortgeschritten."
"Wir erlebten in den letzten Jahren eine Transformation des Unternehmens von einer Sinn- zu einer Zweck-Einheit. Der Sinn gemeinsam Güter und Dienstleistungen zum Wohle der Gesellschaft zu erzeugen, wurde ersetzt durch den Zweck, kurzfristig möglichst hohe Gewinne zu erzielen."
"Gleichzeitig wurden die unternehmerischen Entscheidungsprozesse zunehmend von der Verantwortung abgekoppelt. Das führte zu einer Pervertierung des Systems."
"Anstelle eines gemeinsamen Pflichtbewusstseins gegenüber der Gesellschaft tritt ein Egoismus, bei dem das Gemeinwesen eine untergeordnete Rolle spielt."
"Um ein Auseinanderbrechen der Gesellschaft zu verhindern, brauchen wir Gemeinschaftssinn."
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