Gurbanguly Malikgulyyevich Berdymukhammedov, der Name ist zu schön, um ihn nicht zu einem Contextlink-Titel zu machen. Sie kennen ihn nicht? Ich hatte bis vor Kurzem auch nichts von ihm gehört, und ich mache eine Wette, auch ein Grossteil meiner auf Aussenpolitik spezialisierten Kollegen in den Schweizer Medien wissen nicht, wer dieser leicht rundliche - und trotz seinen 52 Jahren - jugendlich wirkende Herr ist: Gurbanguly Berdymukhammedov ist seit 2007 Präsident des zentralasiatischen Staates Turkmenistan,
Nicht so wichtig? Vielleicht müsste man all die Leute in Osteuropa von der Ukraine über Serbien bis nach Ungarn fragen, die diesen Winter gefroren haben, als ihnen die Russen das Gas abstellten. Berdymukhammedov ist eine Hoffnung für sie, auch wenn sie seinen Namen - im Gegensatz zu allen westlichen Energieunternehmen und -Ministern - noch nicht kennen.
Als Präsident Turkmenistans ist Berdymukhammedov auch Herr über die wichtigsten Erdgasreserven der Welt. Erst letztes Jahr wurden neue riesige Felder im ansonsten unwichtigen Ex-Sowiet-Staat an der Grenze zu Iran und Afghanistan entdeckt.
Russland gewinnt Turkmenistan
In den letzten Jahren haben sich die USA (und mit ihnen Europa) einen Wettstreit um die Gunst Turkmenistans mit Russland geliefert. Russland und sein Energieriese Gazprom haben ihn letztes Jahr (zumindest vorläufig) gewonnen und einen langfristigen, privilegierten Vertrag abgeschlossen. Das heisst nicht, dass künftig kein Gas aus Turkmenistan die Heizungen in Serbien oder Deutschland oder Belgien feuern wird, aber es heisst, dass Europa diesbezüglich weiter vom Goodwill Russlands abhängig sein wird.
Das heisst aber auch auch, dass die grossartigen Pläne, die Europa mit dem Projekt Nabucco zur Befreiung aus der Abhängigkeit vom Goodwill Russlands gemacht hatte, arg ins Schleudern geraten sind. Due geplante Pipeline aus dem Raum Kaspisches Meer via die Türkei nach Europa hat nur eine Zukunft, wenn die Europäer mit dem Iran ins Geschäft kommen.
Dazu aber mehr im Nabucco-Beitrag.
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