Freitag, 26. Dezember 2008

Text: Weihnachtsbotschaft Ahmadinedschad


Selten hat der alte französische Spruch: "Honnie soi qui mal y pense" besser getroffen wie jetzt: Alle diejenigen, die jetzt empört aufschreien ob er Rede des Iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadinedschad, disqualifizieren sich und ihre Unterstellungen selbst. Es lohnt sich, Ahmadinedschad zuzuhören und zu verstehen zu versuchen. Vorurteilsfrei, ohne Hintergedanken und Unterstellungen. Die Rede wirkt für unsere Ohren sehr altbacken, aber auch sehr vertraut: Er redet halt wie ein verstaubter Pfarrer, aber jedes Wort, könnte auch von einer christlichen Kanzel so gepredigt werden.

Ich bin weit davon entfernt, die Augen zu verschliessen vor dem, was im Iran an Negativem läuft, aber es ist an der Zeit zu begreifen, dass hier eine ganze - uns sehr verwandte und nahestehende - Kulturnation, die von den USA (und Israel) zum maximalen Feindbild heraufstilsiert worden, uns, dem Westen, die Hand zum Frieden entgegenstreckt. Und nicht zum ersten Mal. Noch immer hat der künftige Präsident der USA, Barack Obama, das Gratulationsschreiben des Iranischen Präsidenten, mit ganz ähnlichen Inhalten wie in der Weihnachtsbotschaft, nicht einmal beantwortet!

Die höchsten Journalisten-Preise gebühren dem britischen Sender Channel 4, der Ahmadinedschad diese Plattform geboten hat. Dass sogar das Newsnetz die Unanständigkeit hat zu unterstellen, dieser Leuchtturm des Journalismus sei pure Quotenjagd ("Wahrscheinlich hat Channel 4 bei der Auswahl auch an die grosse Öffentlichkeit und somit an mehr Zuschauerinteresse gedacht - schliesslich befindet sich der Sender derzeit in der Krise.") empfinde ich persönlich als beschämend.

Vermutlich haben die wenigsten Medienschaffenden, die jetzt die negativen Reaktionen multiplizieren, die Rede gar nicht wirklich gehört. Die Inhalte, der Text der Rede Ahmadinedschads wird denn auch den Lesern bis auf wenige, minimalste Fetzen vorenthalten :

Hier ist er ganze Text übersetzt auf deutsch von "Scusi":


„Im Namen des barmherzigen Gottes, des Erlösers.

Am Tage der Geburt Jesu, Sohn Marias, Wort Gottes, des Erlösers, grüsse ich die Anhänger der abrahamitischen Glaubensrichtungen, insbesondere die Christen
und die Bevölkerung Großbritanniens.

Der Allmächtige schuf das Universum für menschliche Wesen und den Menschen seiner selbst wegen.

Er schuf jeden Menschen mit der Fähigkeit zu vollkommener Perfektion zu gelangen. Er rief den Menschen auf, jeden Versuch zu unternehmen, in dieser Welt ein gutes Leben zu leben und daran zu arbeiten, zum ewigen Leben (in den Himmel) zu gelangen.

Auf dieser schwierigen und an Herausforderungen reichen Reise des Menschen vom Staub zur Göttlichkeit überliess Er die Menschheit nicht sich selbst. Er wählte unter denen, die er geschaffen hatte, die hervorragendsten als Propheten aus, damit sie die Menschheit anleiteten.

Alle Propheten haben dazu aufgefordert, zu Gott zu beten, Nächstenliebe und Brüderlichkeit walten zu lassen, Gerechtigkeit widerfahren zu lassen und in Liebe in der menschlichen Gesellschaft miteinander umzugehen. Jesus, Marias Sohn, ist der Überbringer (der Botschaft), das Zeichen für Gerechtigkeit, Nächstenliebe, Kampf gegen Tyrannei, Diskriminierung und Ungerechtigkeit.

Alle Probleme, die die Menschheit durch die Jahrhunderte bedrängten, kamen auf, weil die Menschen dem falschen Pfad folgten und nicht auf die Botschaft ihrer Propheten achteten.

Jetzt, wo die Menschheit als Folge einer hochkomplexen Krise von Myriaden von Problemen gequält wird, können die Wurzeln des Übels in der Verweigerung der Menschen gefunden werden, sich der Botschaft zu öffnen, insbesondere die Indifferenz und Gleichgültigkeit einiger Regierungen und Mächte gegenüber den Lehren der göttlichen Propheten, speziell gegenüber der Botschaft von Jesus Christus.

Die Krisen der Gesellschaft, der Familie, der Moral, der Politik, der Sicherheit und der Wirtschaft, die das Leben der Menschen hart gemacht haben und die weiterhin großen Druck auf alle Nationen ausüben werden, sind über uns gekommen, weil wir die Propheten vergessen haben, Gott ist vergessen worden und einige politische Führer haben sich von Gott entfremdet.

Wenn Christus heute auf der Erde lebte, er würde zweifellos auf der Seite der Bevölkerung gegen erpresserische, üble und expansionistische Mächte angehen.

Wenn Christus heute auf der Erde lebte, würde er das Banner der Gerechtigkeit und der Christlichen Nächstenliebe gegen alle Kriegstreiber, Besatzer, Terroristen und Erpresser auf der ganzen Welt erheben.

Wenn Christus heute auf der Erde lebte, würde er ohne Zweifel gegen die Tyrannei der herrschenden wirtschaftlichen und politischen Systeme kämpfen, so wie er es zu seinen Lebzeiten gemacht hat. Die Lösung der jetzigen Probleme ist die Rückkehr zu dem, was uns unsere Propheten gelehrt haben. Die Lösung der Krisen ist nur möglich, wenn wir unseren Propheten folgen, die Gott uns zum Besten der Menschheit gesandt hat.

Heute ruft der Volkswille überall nach fundamentalen Veränderungen. Das findet jetzt statt. Forderungen nach Veränderung, Forderungen nach Transformation, Forderungen nach einer Rückkehr zu den menschlichen Werten werden rasch zu den dringlichsten Forderungen der Nationen dieser Welt. Die Antwort auf diese Volksbegehren muss ehrlich und reell sein. Voraussetzung für diesen Wechsel ist eine Veränderung in den politischen Zielen, Absichten und Richtungen. Wenn tyrannische Ziele auf irreführende Weise nur neu verpackt und in Täuschungsabsicht umverpackt werden, um den Nationen erneut als Last auferlegt zu werden, dann werden die erwachten Nationen sich dagegen erheben.

Glücklicherweise gewinnt eine Welle der Hoffnung an „Momentum“, just in dem Augenblick, da sich die Verzweiflung und Krisen vervielfachen. Hoffnung kommt auf nach einer helleren Zukunft und Hoffnung auf Gerechtigkeit, Hoffnung auf wirklichen Frieden, Hoffnung darauf wirklich begabte politische Führer zu finden, die das Volk lieben und ihm dienen wollen – und das ist es, was der Allmächtige versprochen hat.

Wir glauben, dass Jesus Christus zurückkehren wird, zusammen mit einem der Kinder des verehrten Gesandten des Islam und er wird die Welt zur Liebe, Brüderlichkeit und Gerechtigkeit führen. Es liegt in der Verantwortung der Christen und der anderen abrahamitischen Religionen für die Erfüllung des göttlichen Versprechens den Weg zu bereiten wie für den Beginn dieses glücklichen und wunderbaren Zeitalters. Ich hoffe, dass der kollektive Wille der Nationen sich in nicht allzu ferner Zukunft vereint und dass mit Gottes Hilfe diese glückliche Zeit auf Erden anbricht.

Noch einmal grüsse ich Sie alle am Tage von Christi Geburt. Ich bete dafür, dass das Neue Jahr ein glückliches, prosperierendes, friedliches und brüderliches Jahr für die Menschheit wird.

Ich wünsche Ihnen allen Erfolg und Glück!"

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