Donnerstag, 9. Oktober 2008

"Der Kapitalismus ist zum Spielcasino verkommen"

Die Sicht der Anderen. Diesem Motto ist dieser Blog auch verpflichtet.
Deshalb hier zwei Stimmen: Eine die ich bewundere: Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus aus Bangla Desh und die ewige Oppositionsstimme aus den USA, Noam Chomsky, der vieles sagt, was spannend ist, aber in einer eifernden Art, die leider allzu häufig disqualifiziert.

Das Spiegl-Online-Gespräch mit Yunus hier:

Schlüsselsätze von Muhammad Yunus - der den Markt und den Kapitalismus befürwortet -
im Spiegel-Interview "Der Kapitalismus ist zum Spielkasino verkommen":

"Da ist nichts, worüber ich mich freue. Der Kollaps bringt so viele Menschen in Not, die ganze Welt ist plötzlich so unsicher. "

"Bislang geht es immer nur um Gewinnmaximierung und Wachstum - aber das führt zu dem, was wir gerade erleben."
"Der Kapitalismus mit all seinen Marktmechanismen muss überleben, das ist gar keine Frage. Ich kritisiere aber, dass es heute nur eine Art von Geschäftsanreiz gibt, nämlich den Anreiz der Profitmaximierung. Es bräuchte aber auch den Anreiz, soziale Leistung zu vollbringen. Es muss viel mehr Unternehmen geben, deren Ziel in erster Linie nicht höchst möglicher Gewinn ist, sondern höchst möglicher Nutzen für die Menschen."

"Man muss das Geld doch für etwas Sinnvolles einsetzen - und ich werbe dafür, es zur Verbesserung der Lebensqualität aller Menschen zu verwenden."

"Geldwirtschaft und Realwirtschaft müssen miteinander in Beziehung stehen. In den USA hat sich die Finanzwirtschaft gänzlich von der Realwirtschaft losgelöst. Es wurden Luftschlösser gebaut - und plötzlich stellte man fest: Diese Schlösser existieren ja gar nicht! Das war der Moment, in dem das Finanzsystem kollabierte."


Das Spiegel-Online Gespräch mit Chomsky "Der Konsum lenkt die Menschen ab" ist hier:
Daraus nur ein Satz:

"Ein Marsmensch könnte denken, unser Land sei geisteskrank"

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