Freitag, 26. September 2008

Vertrauen, Vertrauen... No panic, no panic

Ein Wort rückt mit aller Gewalt ins Zentrum der internationalen und nationalen Diskussion:

VERTRAUEN.

Alle brauchen es. Die Wirtschaftsbosse und die Politiker beschwören die Welt: Bitte, bitte keine Panik, habt Vertrauen.
Nur: Die Beschwörung des Vertrauens belegt genau eines: Wir sind mitten drin in der Vertrauenskrise.

Das hat inzwischen sogar Präsident Bush gemerkt. Er ist zwar einer der grössten Totengräber des Vertrauens, aber immerhin macht er jetzt nicht mehr auf Beschwichtigung, sondern nennt das Kind beim Namen: "Wir haben ein grosses Problem."



All die, die endlos beschwichtigen, sind zusehends unglaubwürdig, weil eben immer mehr Leute, der ganzen Sache nicht mehr trauen. Nicht nur in Amerika, sondern auch bei uns. Und was dieser Vertrauensverlust bedeuten kann, habe ich weiter unten beschrieben: "Es gibt kein Halten mehr. Nur noch Panik und Herdentrieb."

Kein Tag ohne neue Hiobsbotschaften: Auf dem internationalen Level sind's immer neue Banken-Crashes, in der Schweiz heute zum Beispiel wieder die Pensionskassen: Immer mehr Kassen müssen zugeben, dass sie gefährliche Deckungslücken aufweisen. U.a. die eben erst mit viel Steuergeldern sanierte Pensionskasse des Basler Staatspersonals.

30 Milliarden Franken haben die Schweizer Pensionskassen mit der Finanzkrise bisher verloren. Da hilft keine Beschwichtigung: Die 2. Säule wankt.

Eben hat der Bund den Umwandlungssatz bei der 2. Säule von 7,1% auf 6,8 % gesenkt. Was nach einer kleinen, technischen Korrektur aussieht, heisst in der Praxis: Ein heute 65-Jähriger mit einem Alterskapital von CHF 100'000.-, der heute eine Jahresrente von CHF 7100.- bekommt, wird sich bis 2014 mit CHF 6800.- begnügen müssen.
Allerdings ist das mit Sicherheit nicht die letzte Anpassung, denn die Situation wird sich weiter verschlimmern. Wer heute alt ist, hat's gut. Für Leute ab Jahrgang 50 und jünger wird's bitter. Sie werden nur einen schwindenden Teil dessen als Rente zurückbekommen, was sie in ihrem Arbeitsleben einbezahlt haben. Bis sie (ich!) im Rentenalter sind, wird schlicht nicht mehr genügend Geld vorhanden sein, um unsere immer älter werdenden Alten weiterhin gleich grosszügig zu finanzieren, wie wir das mit unseren Gelder für die heutigen Rentner möglich gemacht haben.

Aber eben: "Keine Panik, die Fakten sind zwar erschreckend, aber ... habt Vertrauen."

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