Donnerstag, 4. September 2008

Aufgeben, Herr Bundesrat Schmid.


Wenn es überhaupt noch eines Beweises bedurft hätte, wie tief Bundesrat Schmid in der Scheisse steckt, dann war es sein heutiger Auftritt live im Studie der Tagesschau von SF in Leutschenbach. Nicht was er gesagt hat, - das war unglaubwürdig und peinlich genug - sondern vielmehr, dass er überhaupt dort war.



Ein Live-Besuch im Studio in Zürich ist eine Kommunikations-Todsünde. Ich weiss nicht, was sich seine Berater gedacht haben. Es gibt einige ungeschriebene Gesetze in der eidgenössischen Politik. Zum Beispiel:
Das Fernsehen hat zu einem Bundesrat zu gehen. Ein Bundesrat geht höchstens ins Bundeshausstudio in Bern, von wo aus er sich live von der Tagesschau interviewen lässt. Dass er sich jetzt selbst zum Gang nach Canossa ins Studio in Leutschenbach aufgemacht hat, zeigt, dass er politisch tot ist.

Schade für Samuel Schmid. Fast wehmütig erinnere ich mich an seine Auftritte bei mir in der Sendung "Bernerhof": Der anständigste SVP mit einer offenen Haltung nicht zuletzt auch in Fragen der internationalen Politik, wie zum Beispiel dem UNO-Beitritt der Schweiz oder dem Auslandeinsatz von Schweizer Soldaten.
Schade, dass den Zeitpunkt für einen einigermassen ansstädnigen Rücktritt verpasst hat. Sein Stolz ist falsch, sein pathetischer Spruch heute: "Es ist meine heilige Pflicht ...." ist nur peinlich.

Aufgeben ist manchmal besser, Herr Bundesrat. Lieber ein peinliches Ende, als eine endlose Peinlichkeit.

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