... haben durchaus auch einen sehr unterhaltenden Wert und ich merke, dass auch bei mir als alter Oberbaselbieter die Anti-Basler Reflexe unterschwellig noch sehr präsent sind. Auch wenn ich heute wirklich wenig Verständnis dafür aufbringen kann, warum die beiden Basel nicht auch politisch das sind, wie sie wahrgenommen werden von aussen und auch von den Meisten innen: Eine Einheit.
Aber eben: Ich gehöre zu einer Generation, die noch die letzte Wiedervereinigungsinitiative (Abstimmung 1969) erlebt hat. Persönlich habe ich "Politik" wohl damals rund um diese Initiative erstmals richtig erlebt. Es war unser Sissacher Dorfpfarrer, ein Schaffhauser, der uns Jugendliche nach Münchenstein mitgenommen hat zu einer grossen Anti-Wiedervereinigunsgveranstaltung. So was prägt und ich hatte lange das Gefühl, dass ich eigentlich "mit denen, die das Tram haben" - und das fährt ja bezeichnenderweise nur bis kurz vor die Hülftenschanz - nichts zu tun habe.
Und wenn ich mir jetzt die Geschichte rund um die Hülftenschanz in Internet (u.a. wunderschön bei Alt-Basel) zu Gemüte führe, kommt das abstruse Rampass-Gefühl hoch: ein Stolz, eine Befriedigung, dass wir es den Basler, den Grosskotzen aus der Stadt, damals gezeigt haben und sie im wahrsten Sinne des Wortes "auf's Haupt geschlagen" haben.
Es bleibt ein verwundertes Schmunzel über mich selbst, aber: Diese Reflexe sind Realität bei vielen Baselbietern und nicht zuletzt bei der Generation, die jetzt an der Macht ist, die noch von diesen Reflexen geprägt ist. Je nach persönlichen Niveau ist diese Prägung mehr oder weniger kontrolliert-zivilisiert.
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