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Titel "The Economist" 2011 |
"Afrika, der hoffnungsvolle Kontinent: Afrika im Aufschwung." Was für ein Titel der aktuellen Ausgabe des britischen Wirtschaftsmagazins
"The Economist". Was für eine Entwicklung: 2000 hat das gleiche Magazin noch getitel: "Der hoffnungslose Kontinent."
Angesichts der Informationen aus Afrika, die es diese Woche in die Publikationen der Massenmedien der westlichen Welt geschafft haben, erscheint die Titelgeschichte des Economist reichlich blauäugig.
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Titel "The Economist" 2000 |
Die aktuellen News sind eine Bestätigung dafür, dass Afrika nach wie vor "der hoffnungslose Kontinent ist." Nicht zuletzt und einmal mehr betrifft das den Kongo. Das Riesenland im Herzen Afrikas, das dank seiner Bodenschätze eigentlich der
Motor der Entwicklung Afrikas sein müsste, bestätigt alle Vorurteile:
Die Wahlen waren eine Farce. Es droht ein neuer, x-ter
Bürgerkrieg. Kabila II oder Mobutu, wo ist der Unterschied? Das einzige was im Kongo zu wachsen scheint, ist
das Ausmass der Korruption. Und: nach wie vor mischt der reiche Westen kräftig mit.
Ein neuer Bürgerkrieg droht. Der Bevölkerung geht's immer schlechter.
Und doch, die Economist- Titelgeschichte ist trotz dieser allzubekannten News aus Afrika nicht weniger wahr. Schon seit einiger Zeit findet man
in Wirtschaftsmedien positive Nachrichten zum anhaltenden Wachstum der afrikanischen Wirtschaft. Und der Artikel im Economist mit dem Titel:
"The sun shines bright" liefert eine eindrückliche Sammlung all der positiven Faktoren und aktuellen Zahlen.
Der wichtigste Indikator für eine positive Entwicklung: In Afrika gibt es heute eine rasch wachsende Mittelschicht.
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Grafik: Standard Bank Research |
Bis 2015 wird es in Afrika südlich der Sahara gemäss einer
Studie der Standard Bank 100 Millionen Haushalte mit einem Einkommen von mehr als 3000 US-Dollar geben. “Diese Leute mögen nicht dem Standard einer westlichen Mittelklasse entsprechen," sagt Edward George von der Ecobank im Economist-Artikel, "aber sie bedeuten einen riesigen Markt." Die Zahlen bestätigen das, was man in den Städten Afrikas heute sieht: Es gibt zwar noch immer unglaubliches Elend, aber auch eine grosse Zahl reicher Leute und eine untere Mittelklasse, die kauft und konsumiert. Der grosse Motor der Entwicklung Afrikas sind die Städte.
"Die schwarze Kaufkraft" (
"The black buying power") einer rasch wachsenden Mittelschicht "verändert die Gesellschaft", schreibt Paul Egan von der
University of Cape Town in seinem
Report "Black Diamond" über die Schwarze Mittelkalsse Südafrikas.
Und welches Bild gilt jetzt? Die hässliche Fratze des Kongo oder der helle Sonnenschein des Economist-Artikels?
Wie immer: beides. Es gibt auch in Afrika nicht EINE Entwicklung. Afrika ist wohl nach wie vor gleichzeitig hoffnunglos und hoffnungsvoll.
Offensichtlich ist: Afrika ist
nicht dazu verdammt, ein armer Kontinent zu bleiben. Afrikas Hauptproblem ist nicht die Armut, sondern die Ungleichheit. Und die ist nicht natur- (oder gar Gott-) gegeben, sondern Man-Made - von einer Klasse der Mobutus, Kabilas, etc., die
mit Hilfe ebenso verantwortungslos korrupter Wirtschaftskreise aus dem Westen die Entwicklung Afrikas hintertreiben.
Dass es mit Afrika trotzdem langsam aber sicher aufwärts geht, ist umso erfreulicher.
Und ein PS in eigener Sache: Wir ahnen aufgrund unserer Arbeiten an unserem
Dok-Film "Kreuzzug", welche zentrale Rolle die evangelikalen Kirchen in dieser positiven Entwicklung spielen. Sie sind die Kirchen der neuen afrikanischen Mittelschicht, welche den Aufschwung trägt, ihr Orientierungspunkt. Diese fundamnetalistisch-christlichen neuen Kirchen prägen das Weltbild und die Lebenswerte der neuen Zukunftsschicht Afrikas.
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