Bilder: alle von www.fieldgemolgy.orgDie Taliban haben sich neue Geldquellen (neben dem
Opium-Handel) zur Finanzierung ihrer Kriegskosten im Kampf gegen die USA (und die pakistanische Regierungsarmee) gesichert. Wie auch andernorts wird der Krieg in Af-Pak nicht zuletzt durch Rohstoffe finanziert. Was in Sierra Leone, Angola oder dem Kongo die Blut-Diamanten sind (
Global Witness hat 1998 die Welt mit ihrem
Bericht "Rough Trade" schockiert, ein
starker DOK hat 2007 die Geschichte der Blutdiamanten nacherzählt), sind in Af-Pak die Blut-SMARAGDE.

Ende März haben Taliban-Kämpfer der TNSM (Tehreek-e-Nafaz-e-Shariat-e-Mohammadi = Bewegung zur Durchsetzung der Sharia) des Taliban-Führers Maulana Fazlullah die Smaragd-Minen von Mingora im Swat-Tal, der
"Schweiz Asiens", in ihre Gewalt gebracht und sofort mit deren Ausbeutung begonnen. Vereinzelt wurde auch in den
westlichen Medien darüber berichtet.

Im vergangenen Herbst hat Fazlullah gemäss dem indischen
Politik-Institut IPCS zusammen mit dem verbündeten Taliban-Führer Baitullah Mehsud bereits die Smaragdminen von Fiza Ghat weiter oben im Swat-Tal erobert.

Diese Smaragdbergwerke rund um den Swat-Hauptort Mingora (Bild links) wurden bis anhin
vom pakistanischen Staat kontrolliert. Eine Konzession für die Ausbeutung der Minen rund um die Stadt Mingora im Swat-Tal, hatte die amerikanische Bergbaufirma
Luxury International inne, welche sich aber im vergangenen Sommer aufgrund des Bürgerkriegs zwischen der pakistanischen Regierungsarmee und den Taliban aus dem Gebiet zurückgezogen und die Minen stillgelegt hat.

Die
Taliban machen jetzt gemäss BBC geltend, dass sie mit der wieder Inbetriebnahme der Minen rund 1000 Menschen im Tal wieder Arbeit zu geben.
Oppositionelle Kreise in Pakistan behaupten, der pakistanische Geheimdienst ISI habe die Minen den Taliban zugehalten, um ihnen eine Finanzierungsquelle für den Krieg in Afghanistan zu bieten. (Hintergrund Pakistanischer Geheimdienst - Taliban siehe
Contextlink-Beitrag "Obama und der Kampf um die Seidenstrasse").
Seit einiger Zeit sind die Taliban im Swat-Tal auch aggressiv in das Holz-Business eingestiegen, wie
domain-b.com schreibt.

Auch im Norden Afghanistans haben die
Taliban ihre Hand auf den Smaragdbergbau und - Handel gelegt. Im
Panjshir-Tal, nördlich der
NATO-Basis Bagram, wo zusammen mit den Amerikanern auch deutsche Bundeswehr-Einheiten stationiert sind.
Spannende fachspezifische Hintergründe zu den Smaragden aus Af-Pak liefert
fieldgemology.org, eine Reiseorganisation für Diamantenfreunde, deren Experten 2006 eine Reise zu den Bergbaustätten im Swat- und Panjshirtal gemacht haben. Aus dem dazugehörigen
Bericht stammen auch all die exklusiven Fotos in diesem Contextlink-Beitrag.
.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen