Samstag, 15. Mai 2010

Grüne Fussball WM 2018


Gestern haben England, Russland, die USA, Australien, Holland/Belgien und Spanien/Portugal ihre Kandidatur für die Fussball-WM bei der FIFA in Zürich  eingereicht.

Allgemein geht man davon aus, dass nach Afrika (Südafrika 2010), Südamerika (Brasilien 2014) 2018 wieder Europa an der Reihe sein wird. Offiziell versucht Holland die FIFA mit grünen Argumenten zu überzeugen. Ruud Gullit, alt-Fussballstar und Präsident des Kandidaturkomitees Holland/Belgien, verspricht "die grünste Fussball-WM aller Zeiten". Die Durchführung einer Fussball-WM (oder -EM) ist, wie jetzt grad Südafrika (oder zuvor auch die Schweiz) erfahren muss, eine zweischneidige Sache.
Den Mut zur Lächerlichkeit haben die Herren aus Holland/Belgien gestern jedenfalls schon mal bewiesen, als sie PR-trächtig auf Velos in standesgemäss steifem Business-Outfit vor dem FIFA-Palast auf dem Zürichberg vorfuhren (Bild oben: The Guardian). Das war "Unprofessional Foul" das "Bild des Tages" wert.

Übrigens: der propere Herr auf Fahrrad im Bild oben ist derselbe wie der auf dem Foto rechts: Ruud Gullit. Er hat mal sooo gut ausgesehen . (Siehe Foto links.) Geradezu klassisch: "HilavokuOliba" (Hinten lang, vorne kurz, Oberlippenbart)

Der immer wunderbar lästernde Fussball-Blog aus den USA hat den PR-Gag der Holländer gestern in Zürich gewohnt ätzend-süffig kommentiert: Der Fokus auf die Umwelt sei das beste Verkaufsargument, das die Niederlande für ihre Kandidatur vorbringen konnten, "ausser den Drogen und den Huren, welche zwar gute Verkaufspunkte, aber nicht wirklich gute Marketingargumente sind."

Unprofessional Foul liefert auch noch etwas Statistik: Englands Kandidatur-Dossier - überreicht von David Beckham - umfasst 1752 Seiten, das der USA 1250 Seiten, das von Korea wiegt 250 Kilo. Australiens Bewerbungsdossier ist weniger umfangreich, ist aber, gemäss Unprofessional Foul "in Känguruhleder gebunden, vermutlich recycliert aus alten Fussballschuhen."

In den aktuellen Medien-Artikeln steht nichts darüber, was die Kandidatur-Länder der FIFA für die Durchführung versprechen mussten. Die Details stehen im offiziellen FIFA-Reglement, das fast so umfassend ist, wie die Kandidatur-Dossiers.  Der langen Paragraphen kurzer Sinn: Die öffentliche Hand, die Steuerzahler werden den Löwenanteil der Kosten übernehmen, während der gemeinnützige Verein FIFA den grossen Reibach macht.

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