
Die WTO ist kein Scheiss, sondern eine sehr wichtige Organisation, die auch sehr ernst genommen wird. Die zum World Economic Forum (WEF) gehörende Schwab Stiftung hat die WTO 2006 ausgezeichnet als "Outstanding Social Entrepreneur of the Year", als "Ausserordentlicher Sozialunternehmer des Jahres".
Die WTO unterstützt eines der Ziele der Millenium Goals (MDG), die Halbierung der Zahl der Menschen bis 2015, die keinen Zugang zu Basis-Sanitärinstallationen haben.
2,6 Milliarden Menschen haben heute keine Toilette. Davon 980 Millionen Kinder.

Und die Vision: Gesundheit und Würde für alle dank guten Toiletten und nachhaltigen Sanitäreinrichtungen.
Die WTO musste zuerst die Erfahrung machen, dass das simple Werben für Toiletten mit der Argumentation Hygiene und Gesundheit nicht ausgereicht hat, um arme Menschen zu überzeugen, Geld für eine gute Toilette auszugeben. Deshalb zielt die WTO darauf ab, die Toilette zu einem Statussymbol und einem Wunschobjekt für Arme zu machen.
Gute, hygienische Toiletten sind zu einem Indikator für Entwicklung geworden.

Für den singaporischen Politikwissenschaftler Kishore Mahbubani ist die Toilette mit Wasserspülung das Sinnbild der Moderne, genauer des "Aufbruchs in die Moderne". In seinem augenöffnenden Buch "Die Rückkehr Asiens. Das Ende der westlichen Dominanz" beschreibt er die Sensation, als er - mit 1o Jahren, also wohl 1958 - als einer der Privilegierten in Singapur ein Wasserklosett bekam. "An jenem Tag hatte ich das Gefühl als würde sich mein Leben auf magische Weise verändern. Mir wurde plötzlich klar, dass ich ein würdevolles Leben führen konnte...." (Mahbubani S: 23).
Ein würdevolles Leben. Das zählt.

So erstrebenswert ein Wasserklosett für alle ist, mir kommt doch der bedenkliche Einwand..... und was, wenn wirklich alle ein WC mit Wasserspülung haben? Hat die Welt überhaupt genug Wasser dafür? Mit jedem Mal, in dem wir die Spülung betätigen, lassen wir 6 Liter Wasser in die Kanalisation rauschen. Nur, wie komme ich dazu, Milliarden von Menschen das Recht auf einen Konfort abzusprechen, der für mich absolute Selbstverständlichkeit ist.

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