Mittwoch, 1. Oktober 2008

Epochenwende


Schön, wenn Gescheite das schreiben, was ich auch denke und schon selbst zu schreiben versucht habe:

"Die Finanzkrise hat den Mythos Wall Street zerstört - jetzt rüttelt sie an den Grundfesten der Gesellschaft", sagt Peter Bofinger, Deutscher Wirtschaftsprofessor und einer der sogenannten "5 Weisen", Deutschlands "Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung".

Der Turbokapitalismus sei im Herbst 2008 "gestorben", sagt Bofinger im Interview mit Spiegel-Online.
Speziell bedenkenswert finde ich seine Sorge, dass nicht nur der Finanzmarkt, sondern auch der Gütermarkt betroffen sei: "Die Gefahr, dass der Markt sich selbst zerstört, ist auch dort nicht auszuschließen. Die Globalisierung der Gütermärkte hat die soziale Ungleichheit erhöht. Die Masse der Arbeitnehmer konnte nicht mehr am wachsenden volkswirtschaftlichen Wohlstand teilhaben. Der Staat ist vor allem gefordert durch Mindestlöhne und mehr Bildungsinvestitionen die Auswirkungen der Globalisierung richtig zu kanalisieren."

Gelingt es dem Staat nicht, diese Auswirkungen der Globalisierung richtig zu kanalisieren, bestehe die Gefahr, dass populistische Parteien und/oder Politiker "die wachsende Unzufriedenheit mit der Marktwirtschaft ausnutzen und für protektionistische Maßnahmen plädieren werden." Sie würden eine Politik der Abschottung, der Ausgrenzung gegen aussen fördern.

Für ein vom Export abhängiges Land wie die Schweiz eine Katastrophe. Nur: Sind diese Populisten nicht schon da?

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