Sonntag, 28. September 2008

Die Vereisung der Schweiz

Eben ist ein Buch auf den Markt gekommen, von dem ich weiss, dass es mich beschäftigen wird. Und ärgern:
Der neue Roman eines in Deutschland lebenden Schweizers, der in Deutschland auf einen Schlag Kult geworden ist: Christian Kracht. Der Roman heisst: "Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten."

Er sieht schon richtig ungesund und etwas verwöhnt aus, dieser Christian Kracht.
"Legendär" ist Krachts Auftritt in der Harald Schmidt-Show 2001, Thema war damals Krachts Roman "Faserland", welches die FAZ als "das am meisten missverstandene Buch der neunziger Jahre" bezeichnet. Es zeigt wunderbar seine Masche der scheuen Schnodderigkeit.



Die FAZ beschreibt den Inhalt des neuen Romans so:
"Christian Krachts neuer Roman „Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten“ ist die Beschreibung einer Welt, wie sie sein könnte, wenn Lenin damals, 1917, den plombierten Zug nach Russland nicht bestiegen hätte und stattdessen in der Schweiz geblieben wäre, um dort die Schweizer Sowjetrepublik SSR zu gründen. Ein winziges Steinchen hat er aus dem Turm der Weltgeschichte gezogen, alles stürzte ein, und Kracht hat es neu zusammengesetzt zu einem Roman aus einer fremden Welt.

Zum kalten Inhalt gibt es ein ebenso skurill-depressives Video, vertont vom Autor selbst.




Das neue Kracht-Buch "Ich werde hier sein ...." erinnert mich im Übrigen stark an Christian Ransmayr's "Morbus Kitahara", das ich beim ersten Lesen heftrig abgelehnt habe, das heute aber eines der Bücher ist, welches ich bei einem Hochwasser bei uns im dritten Stock als mit als Erstes retten würde.
Der Oesterreicher Christoph Ransmayr fragte sich darin, was gewesen wäre, wenn die westlichen Siegermächte nach dem Zweiten Weltkrieg nicht Wiederaufbau und Demokratisierung gefördert, sondern ein repressives Besatzungsregime errichtet hätten.

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