Samstag, 1. Januar 2011
Dilma Rousseff: Brasiliens neue Präsidentin und ihr "Geheimnis"
Heute hat sie ihren Amtseid geschworen: Dilma Rousseff (63), die neue Präsidentin der Vorzeigemacht des Südens, Brasilien. Viele glauben, die ehemalige Guerilla sei nur die vorgeschobene Puppe von Luis Inacio da Silva, der wegen Amtszeitbeschränkung nicht mehr kandidieren durfte. In Brasilien gibt es aber auch Leute, die damit rechnen, dass sich die 63-Jährige sehr rasch eigenständig profilieren werde.
Das Al-Jazeera-Porträt:
Noch ist Dilma Rousseff nicht richtig im Amt, schon zeichnet sich bereits ein erster (innenpolitischer) Prüfstein ab: Die Aufarbeitung der Vergangenheit Brasiliens zur Zeit der Diktatur 1964-85.
Das renommierte US-Polit-Magazin Foreign Policy veröffentlicht heute - pünktlich zu Dilmas Amtsantritt, einen Artikel "Dilma's Geheimnis". Die Inhalte sind nicht ganz neu, aber Foreign Policy unterstellt, dass nicht nur rechtsgerichtete Kreise fürchten, dass Licht in die düstere Vergangenheit kommt, sondern auch die Linke. Die neue Staatspräsidentin Dilma Rousseff muss damit rechnen, dass auch ihre Rolle in der Guerilla, die bisher nur vage bekannt ist, genauer unter die Lupe genommen wird. Es wird sich weisen, ob es stimmt, was sie bisher über diese Zeit erzählt hat: dass sie nur eine "Organisatorin" in der Guerilla war und z.B. nie an gewaltsamen Aktionen beteiligt war, oder ob sie nicht doch Brasiliens "Jeanne d'Arc der Subversion" war, wie zum Beispiel die brasilianische Zeitung Folha berichtet, die intensiv in der Sache recherchiert.
Ich versteh gar nicht recht, was so schlimm daran wäre oder warum ihr das heute politisch schaden könnte.
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