Grafik: Kai Krause |
Unser Bild der Welt ist geprägt von der Mercator-Karte.
Im 16. Jahrhundert hat Gerhardus Mercator mit einer neuen Projektionsmethode eine Spezialkarte abgestimmt auf die Bedürfnisse der Seefahrt zu Beginn des Zeitalters der Entdeckungen geschaffen. Dabei verzerrte er die Grössenverhältnisse der Länder, Kontintente und Meere bewusst. Zwei Drittel der Kartenfläche nahm die nörliche Erdhälfte in Anspruch, der Rest der Welt, wurde in die südliche Häfte gepresst. Die Mercatorkarte entsprach dem Machtanspruch Europa als neuer Dominator der Welt.
Nicht nur unsere Schulkarten entsprechen heute noch diesem falschen Bild, auch die modernen Internet-Karten wie z.B. Google-Maps nutzen noch immer die verzerrende Mercatorprojektion, mit der zum Beispiel Grönland (2,1 Mio km2) grösser erscheint als das viemal grössere China (9,5 Miokm2). Schweden (1,1Mio km2) erscheint gleich gross wie Indien (3,3 Mio km2), obwohl es in Wirklichkeit dreimal kleiner ist.
Zu den brutal zusammengestauchten südlichen Bereichen gehört der Kontinent Afrika.
Auch Krauses Projektion (siehe Bild oben) verzerrt etwas. Der Economist hat eine andere Darstellungsmethode verwendet, die Gall-Peters Projektion. Das Resultat ist aber praktisch dasselbe: Afrika ist viel grösser als es auf "normalen" Karten erscheint:
Grafik: Economist |
1 Kommentar:
Zum Thema "Kartenprojektionen" -> http://xkcd.com/977/ .. ;-). Gruss, Piotr
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